Susannes Newsletter Oktober 2019

Susanne Ernst

Pulverisiert werden

Pulverisiert werden ist ein Gefühl, das wir haben, wenn wir geliebte Personen verlieren und/oder Träume, an denen wir hängen, zerstört werden. Mehrere Dynamiken führen dazu.


Wir alle suchen etwas, das uns glücklich macht in dieser Welt. Wir machen unser „Glücklichsein“ abhängig von äußeren Dingen, die wir unbedingt wollen. Dies löst eine paradoxe Dynamik aus: Wir verlieren, was wir mit aller Kraft festhalten.

Jeder von uns hat schon Verluste erlebt und je mehr wir daran hingen, desto grösser war unser Leiden. Pulverisiert sein ist das Gefühl, nach einem großen Trauma/Drama den Boden unter den Füssen zu verlieren.

Trotz dieser Erfahrung klammern wir uns immer wieder an Personen und Dinge, im Versuch, unser Leben zu kontrollieren. Wir kontrollieren auch unsere Mitmenschen, besonders unsere Partner und unsere Kinder, was meiner Erfahrung nach früher oder später immer zum Scheitern verurteilt ist.

Eine andere Dynamik ist unser Wunsch besonders zu sein. Er lässt uns glauben, damit mehr Aufmerksamkeit zu bekommen und geliebter zu sein. Aber auch, wenn wir zum Teil dieses Ziel erreichen, wird unser Verlangen danach grösser und nie wirklich erfüllt.
Besonderheit ist ein Mangel an Vertrauen und ist durch unsere frühen Herzensbrüche entstanden. An diesem Ort ist ein Gefühl von Mangel, Leere oder Hunger, den wir versuchen mit Essen, Arbeit, Drogen und anderem, das zu unserer Sucht geworden ist, zu füllen.

Wir steigern unsere Bemühungen, um dies zu erreichen. Unsere Sucht und unsere unstillbaren Bedürfnisse werden zu einer Frustration vor allem für unsere Mitmenschen. Wir können das ignorieren und denken, dass das Ausleben unserer Bedürftigkeit normal ist. Doch unseren Mitmenschen wird es irgendwann definitiv zu viel und so fällt für uns überraschend alles wie ein Kartenhaus zusammen. Unser Traum vom Besonderssein zerbricht.

Häufig setzt genau dann auch Murphy’s Law ein. Das besagt, alles was schief gehen kann, wird auch schiefgehen. Wir haben das Gefühl, ungeliebt und wertlos zu sein. Eine Abwärtsspirale beginnt. Der Durchbruch für die besonders Sturen unter uns beginnt häufig erst dann, wenn wir ganz am Boden sind, das Gefühl haben pulverisiert zu sein und schließlich aufgeben.


Erst dann schauen wir unseren Scherbenhaufen an und übernehmen Verantwortung. Wir lassen los und können wieder empfangen.

Die Wahrheit, die Liebe, der Frieden, die Freiheit, das Glück… können nicht zerbrechen, weil sie die Wahrheit sind und diese ist für die Ewigkeit geschaffen. Was zerbricht, ist der Traum, der auf unseren Bedürfnissen, also auf dem Prinzip der Getrenntheit (Ego), entstand. Wir können daraus erwachen, unsere Gaben und Talente annehmen und unsere wahre Bestimmung erkennen. Folgen wir ihr, sind wir ein Geschenk für unsere Lieben und für die Welt. Es ist nicht das, was wir von dieser Welt wollen, sondern das, was wir ihr geben, was uns erfüllt!

Ich wünsche Euch einen erfüllten Monat.

Susanne Ernst

Hier noch ein Hinweis auf den „Liebeskummer-Kongresss“ von Birgit Böttcher, in dem Chuck eine Interview gegeben hat:

Liebeskummer-onlinekongress.de