Susanne’s Newsletter im Oktober

Eifersucht – „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“

Meiner Meinung nach ist Eifersucht eines unserer schlimmsten Gefühle. Was es so heftig macht, ist, dass es ein Cocktail von verschiedenen negativen Emotionen wie Benachteiligung, Wertlosigkeit, Betrug, Verlustangst, Schmerz, Schuld und Scham, usw. ist. Eifersucht kann zu paranoiden Zuständen führen und unsere Gedanken völlig besetzen. Schlimm ist, wenn jemand auf uns eifersüchtig ist. Noch schlimmer ist es, wenn wir selbst eifersüchtig sind. Manchmal scheint es, dass alle anderen es besser haben als wir. So, wie das Gras jenseits des Zaunes auch immer grüner ist. Das enorme Leiden dieses Zustandes hat Auswirkungen, die nicht nur desaströs für uns selbst sind, sondern auch unsere Beziehungen zerstören.

Wie entsteht die Dynamik? Zuerst vergleichen wir uns oft mit andern. Da wir das Zentrum unserer Erlebniswelt sind, beziehen wir unsere Wahrnehmung vor allem auf uns selbst.

Es ist eine Ego-Falle und entsteht in unseren Beziehungen oder aus einem Ereignis in unserer Kindheit. Wir möchten speziell sein. Andere erfüllen unsere Erwartungen und Bedürfnisse nicht, an denen wir dann auch noch festhalten. Daraus entstehen viel Schmerz, Hilflosigkeit und Enttäuschung. Wir fühlen uns als Opfer. Um das nicht mehr fühlen zu müssen, spalten wir diese Gefühle ab und dissoziieren.

In der Partnerschaft fühlt einer der Partner die Eifersucht stärker. Die Eifersucht beider Partner zusammen ergibt erst das Ausmass an Eifersucht, das wir tatsächlich in uns haben. Fühlt und lebt der Partner die Eifersucht, geht es darum, Bestätigung für seine Liebe zu geben.

  • Gib dich ganz in die Beziehung ein. Da Eifersucht auch ein Ausdruck dafür sein kann, dass wir nicht ganz Ja zu unserem Partner sagen.
  • Übernimm Verantwortung für deine Gefühle, Erwartungen und Bedürfnisse.
  • Integriere die Eifersucht und die Dissoziation.
  • Übergib deinen Partner dem Himmel, denn es ist deine Wahrnehmung, die eingefärbt ist vom Ego und nicht von der Liebe.
  • Erkenne, dass wir immer dann ein Problem haben, wenn wir drauf und dran sind, in eine neue Ebene von Intimität und Grösse hineinzuwachsen.
  • Liebe dein Kleinkind-Selbst, das sich für diese Wahrnehmung entschieden hat. Wir haben alle Erlebnisse, durch diese wir uns verständlicherweise für Eifersucht entschieden haben. Diese Entscheidung können wir aber nun ablegen, indem wir unser Verständnis, Geborgenheit und Liebe uns selbst geben – heute für damals.
  • Empfange, was verloren geglaubt und die Grösse, die dadurch entsteht.
  • Teile dies in Liebe mit deinem Partner und entscheide dich für Ebenbürtigkeit.

Mögen wir in dieser Zeit der grossen Unsicherheit und Veränderungen mehr in Ebenbürtigkeit zusammenstehen, einander unterstützen und lieben.

Alles Liebe

Susanne